Seit 2013 «Umweg am Albis» - das Pilotprojekt im Rahmen von «Umweg Landschaft»

Der «Umweg Landschaft» ist die logische Weiterführung des UMweg Hochstuckli (siehe dort). Wir haben den engen Rahmen der Urschweiz verlassen und sprechen mit dem neuen Rahmenkonzept die Schweiz als Ganzes an. Dies soll zur Hauptsache auf den «Umweg»-Parcours geschehen: sie fördern die Wahrnehmung der jeweiligen Landschaft, liefern Hintergrundinformationen und regen zur aktiven Auseinandersetzung mit unserer landschaftlichen Umgebung an. So wird eine umfassende Sensibilität geschaffen für die - auch ökonomisch sehr relevante - Bedeutung einer intakten Schweizer Landschaft für Biodiversität, Produktion, Identifikation und Wohlbefinden.

Ein erstes Vorprojekt wurde 2015 mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt abgeschlossen. 2018-19 erarbeiteten wir ein Detailkonzept für ein Pilotprojekt im oberen Knonauer Amt ZH und seit Anfang 2020 wird dieses unter dem Namen «Umweg am Albis» realisiert - als Vorbild für weitere ähnliche Vorhaben in der ganzen Schweiz.

Dieses Pilotprojekt zeigt am Beispiel einer agglomerationsnahen Mittelland-Landschaft auf, wie das Rahmenkonzept «Umweg Landschaft» funktioniert: die Besucher/innen erleben die Landschaft in allen Facetten, zunächst auf dem Audio-Spaziergang emotional, anschliessend aber auch auf kognitiver und diskursiver Ebene. Der Parcours liegt im ehemals moorreichen Moränengebiet zwischen Kappel und Hausen am Albis. Neben dem majestätischen Kloster begegnen wir hier den Resten der früheren Kulturlandschaft, u.a. mit kleinen Feuchtgebieten, daneben aber auch grossflächigen Meliorationen und einer oft ausgeräumten und «verhäuselten» Landschaft. Die Themenvielfalt reicht vom Kloster über die damit verbundene Landschaftsgeschichte bis hin zu Biodiversität und Moorschutz, Landwirtschaft und Heimat(liebe).

Es gibt keine festen Installationen mehr, sondern wir werden durch die Stimme fiktiver Figuren geführt, die uns moderierend und erzählend durch die Landschaft geleiten. So befinden wir uns als Besucher*innen im «Landschaftstheater» im suggestiven Sog von Geschichten, Sprache und Klang. Nach dem Rundgang kann die App oder das Webportal weitere Fakten vermitteln, Fiktionen inszenieren oder Rückmeldungen abfragen.

Mit Guy Krneta konnte ein renommierter Sprachkünstler für die Mitarbeit gewonnen werden: der Theaterdramaturg, Literaturpreis-Gewinner 2015 und Geschichtenerzähler für Radio SRF freut sich darauf, beim Umweg am Albis mitzumachen und hier seine eigene Sprachspur zu legen, wie er sagt. Zusammen mit der Tonspur des erfahrenen Sounddesigners Anselm Caminada entsteht damit nicht nur ein Pojekt zur Landschaft, sondern ein eigentliches Gesamtkunstwerk.

☞ Eröffnet wird der Umweg am Albis Ende Mai 2021.

Weitere Informationen

Auftraggeber: Verein UMweg Schweiz c/o Dr.iur. Reto Wehrli (Präsident), 6430 Schwyz
Projektsteuerung namens des Trägervereins, Idee und Konzept B&K Umwelt; Zusammenarbeit in 5-köpfigem Projektteam aus den Bereichen Literatur (Guy Krneta, Basel), Audiodesign und Musik (Anselm Caminada, Sagogn), Umweltpädagogik (Rucksackschule Zürich), Experience Design und Projektleitung (melt GmbH, Zürich) sowie landschaftsorientierte Inhalte als eigene Kompetenz (Biodiversität, Landschaftsgeschichte, Raumentwicklung, Landwirtschaft u.a.m.)

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